Ich spüre die Faust im Nacken

Unser größtes Sinnesorgan ist sicher die Haut. Auf der spüren wir jede Berührung. Oder auch nicht.

Berührt oder nicht

Ein einfaches Experiment zeigt uns, wie unterschiedlich empfindlich unsere Haut ist: Man braucht dazu zwei Stifte und einen Partner. Der Partner soll mal ein und mal zwei Stifte einsetzen. Man kann feststellen, dass man auf der Hand den Unterschied spürt, wenn die Stifte nur einen Millimeter auseinander stehen. Auf dem Rücken können die Stifte fast ein Zentimeter auseinander stehen bevor wir merken, dass es zwei Stifte sind.

Die Phantom-Hand

Ein weiteres Experiment braucht etwas mehr Aufbau. Dazu wird parallel zur eigentlichen Hand eine Gummihand auf den Tisch gelegt und so mit dem Körper verbunden, dass er wie die echte Hand wirkt. Die echte Hand wird dann einfach versteckt (durch eine Pappwand). Nun beginnt der Gegenüber damit die beiden Hände in gleicher Weise zu streicheln.

Der Proband beobachtet die Gummihand und spürt das Streicheln. Nach kurzer Zeit kann der Gegenüber aufhören die echte Hand zu streicheln. Es reicht das Streicheln der Phantom-Hand und der Proband „spürt“ das Gesehene als Streicheleinheiten.

Man kann dieses Experiment noch weiter treiben. In einer Videobrille wird ein Körper angezeigt. Jetzt wird der Rücken gestreichelt und dabei sieht der Proband diese Berührungen in der Monitor-Brille bei der Person vor ihm. In Kürze kommt es zu einer „out-of-body“-Erfahrung. Der Proband „spürt“ was er Person in seinem Monitor passiert, als wenn es ihm selbst geschieht.

Boxt man dann dem Anderen in den Magen, dann wird der Proband instinktiv seinen Bauch festmachen und zurückweichen. Beispiele findet man hier:

Wie man sich bettet so entscheidet man

In einem weiteren Versuch wurde den Probanden ein Fragebogen vorgelegt, auf dem sie moralische Fragen in einer Skala bewerten sollten. Die eine Gruppe bekam bequeme Stühle, die andere Gruppe nur eine harte Bank zu Sitzen. Natürlich in getrennten Räumen um kein Neid aufkommen zu lassen. Danach wurden die Blätter ausgewertet indem am einen Durchschnittswert bildete für beide Gruppen.

Die Gruppe, die auf den harten Bänken sitzen mussten, urteilten im Vergleich härter. Wer hätte gedacht, dass es bei Entscheidungen darauf ankommen kann wie wir sitzen?

Wie sehr unsere fünf Sinne zusammenarbeiten erkennt man auch beim Schmecken und Riechen.

Lesen Sie als nächstes: Ich rieche, dass mir das nicht schmeckt

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